Gründungsgeschichte

Wie wir entstanden sind...

Ein Bericht im Original von Gerhard Riedmann:

 

Die eigentliche Geburtsstunde des Jägercorps war am Sonntag, den 25. November 1951, als sechs Forststudenten beim Mittagstisch im Gasthaus "Zur Sonne" in Freiburg über die Situation der Freiburger Forststudenten diskutierten.

Es wurde der traurige Zustand des Auseinanderlebens beklagt und die Tatsache, dass jeder nur seines Weges ging, einzig und allein guten Examensnoten nachjagte und in jedem Kommilitonen einen beruflichen Konkurrenten sah. Dies sollte in Zukunft anders werden.

So beschlossen die Sechs einen Freundeskreis in Form einer zwanglosen Gemeinschaft zu gründen. Bindeglied dieser kameradschaftlichen Gemeinschaft sollte die Jagd sein. Die Gründungsversammlung und zugleich der erste "Jägerabend" wurde am 4. Dezember 1951 im Gasthof "Fortuna" an der Basler Landstraße abgehalten. Fünfzehn Forststudenten hatten sich eingefunden.

Nach eingehender Diskussion über das Programm und die Ziele der Gemeinschaft wurden als Vorstand zum

1. Vorsitzenden G. Riedmann

2. Vorsitzenden H. Sachs

3. Vorsitzenden H. Hemberger

Schriftführer H. Hemberger

Kassenwart P. Bürgmann

Musikreferent E. Braune

und für Geselligkeit (Lustmolch) W. Trips gewählt.

 

Man bekannte sich zu folgenden Zielen:

  • Freie zwanglose Gemeinschaft von Forststudenten
  • Schlagen einer Brücke vom Fach- zum Vorsemester
  • Pflege des jagdlichen Brauchtums
  • Erziehung des Studenten zum waidgerechten Jäger
  • Üben forstlicher und jagdlicher Lieder

 

Die Jagd sollte das Bindeglied der Kameradschaft unter den Forststudenten sein. Man wollte die harmonische Verbindung Jäger - Forstmann schaffen. Durch Schießübungen und Waffenkunde wollte man jeden im Umgang mit der Waffe vertraut machen.

Allen Korpslern mit einem Jagdschein sollte die Möglichkeit gegeben werden, an Jagden teilzunehmen.

Die Gemeinschaft wollte die gesellschaftlichen Formen pflegen, keine Verbindung im eigentlichen Sinne und den Problemen der Zeit aufgeschlossen sein. Sie war unpolitisch und nicht an Konfessionen gebunden.

"Unsere Gemeinschaft soll alle verbinden, die froh durch's Studium schreiten und den späteren Referendar, Assessor und Forstmeister sich freudigst an diesen Kreis erinnern lassen", hieß es.

Die Jägergruppe tagte zunächst allwöchentlich in der "Fortuna". Es wurden Vorträge gehalten, mit den Jagdhörnern geübt und mit dem Luftgewehr geschossen. Auch die reine Geselligkeit bei einem Glas Bier oder einem Schoppen Wein kam nicht zu kurz.

Im Sommersemester 1952 erhielt die Gemeinschaft den endgültigen Namen "Jägercorps der Freiburger Forststudenten" und wurde als freie studentische Gemeinschaft vom Rekorat der Universität Freiburg genehmigt.